Basel, 300 n. Chr.: Römische Umfassungsmauer

Lage:

Schlüsselberg 14. Der Eingang zur Info-Stelle befindet sich unter der Laube am Westrand des Hofes des Schulhauses zur Mücke.

Beschreibung:

In der Infostelle beim Schlüsselberg in Basel wird die Antike mit Lebensbildern und Hörstationen zum Leben erweckt
Am Originalfundort der römischen Umfassungsmauer erwarten Sie Impressionen des römischen Basels. Entdecken Sie die vielfältigen Details der damaligen Lebenswelt. Die dreisprachigen Audiostorys (D/Franz./Eng.) erzählen bewegende Geschichten von Menschen, deren Grabsteine in der Befestigung verbaut waren. Neben den original erhaltenen Resten der Umfassungsmauer sind die Grabsteine in der Informationsstelle ausgestellt.

Im 3. Jahrhundert erschütterte eine Reihe von Krisen das römische Reich. Der Druck auf die Grenzen des Imperiums nahm zu. Um 280 n. Chr. wurde dessen Grenze an den Rhein zurückverlegt. In Basel wurde der Münsterhügel mit einer Befestigung umgeben. Sie war Standort römischer Truppen und bot der Zivilbevölkerung Schutz. Nach dem Bau der bis zu 8 Meter hohen Wehrmauer wurde die Siedlung im Innern der Befestigung kontinuierlich erweitert und verdichtet. Vor dem Haupttor entwickelte sich relativ rasch eine Vorstadt.

Der römische Kaiser Valentinian (321–375) überwachte den Ausbau der Grenzbefestigung und hielt sich im Sommer des Jahres 374 in Basel auf. In Kleinbasel liess er eine Festung errichten. Dabei wird der Name Basilia zum ersten Mal schriftlich überliefert.

Um 400 n. Chr. wurden zum Schutz Italiens römische Truppen von den Grenzen an Rhein und Donau abgezogen. Die zivile, mittlerweile christianisierte Bevölkerung blieb auf dem befestigten Münsterhügel zurück.

Die in der Informationsstelle ausgestellten Grabsteine geben Hinweise auf Menschen, die damals in der Region gelebt haben. Genannt werden eine romanisierte Keltin, ein freigelassener Sklave und ein thrakischer Veteran. Schlaglichtartig veranschaulichen sie die Zusammensetzung der römischen Gesellschaft, in der sich Einheimische und Zugewanderte vermischten.

Drei Audiostorys geben u. a. spannende Einblicke, wie die in den Grabinschriften genannten Menschen gelebt haben könnten.

Der archäologische Rundgang geht weiter zum bronzezeitlichen Graben oder direkt zur karolingischen Aussenkrypta.

Anlass:

Einrichtung des Kellers 1958 im Zuge des Baus der Turnhalle für das Gymnasium; Renovation im Jahre 2012.

Zugang:

Schlüssel erhältlich beim Kiosk im Münster (Öffnungszeiten) oder bei der Archäologischen Bodenforschung, Petersgraben 11.

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Literatur

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