Dringende Neubauprojekte der Novartis AG auf dem Areal der Keltenstadt erfordern zusätzliche Mittel für die Archäologische Bodenforschung

Medienmitteilung vom 6. Juli 2004

Um jahrelange Verzögerungen im Bauprogramm auf dem Campus des Wissens der Novartis AG zu vermeiden, sollen die Rettungsgrabungen in der stadtähnlichen, 2100 Jahre alten Keltensiedlung "Gasfabrik" zusätzlich mit temporärem Personal durchgeführt werden. Der Regierungsrat hat dafür eine Kreditüberschreitung in der Höhe von 2 Millionen Franken bewilligt.

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In den Jahren 2004 bis 2008 bedingt die zweite Umbauetappe des Werks St. Johann zum Campus des Wissens und ein flächenmässig stark vergrössertes Parking der Novartis AG archäologische Untersuchungen auf einer Gesamtfläche von ca. 10'000 Quadratmetern. Allein bis Ende 2005 soll gemäss Terminprogramm der Novartis AG die Hälfte davon – nicht ganz die Fläche eines Fussballfeldes – für die Bauarbeiten sukzessive freigegeben werden. Damit das rund 2100 Jahre alte kulturelle Erbe der Stadt Basel in wichtigen Teilen für die Nachwelt dokumentiert werden kann, ist eine temporäre Aufstockung des Personalbestandes der Archäologischen Bodenforschung unabdingbar. Der Regierungsrat hat dafür zu Lasten der Rechnung 2004 der Archäologischen Bodenforschung eine Kreditüberschreitung in der Höhe von Franken 2 Mio. bewilligt.

Die Rettungsgrabungen im Kernbereich der Keltenstadt Basel-Gasfabrik haben bereits im Mai 2002 im Zusammenhang mit der ersten Umbauetappe begonnen. Bisher gelang es der Archäologischen Bodenforschung, durch die Konzentration auf ausgewählte Schwerpunktflächen und dank der guten Zusammenarbeit mit der Novartis AG das vorgegebene Bauprogramm auf den Tag genau einzuhalten. Das gleiche Vorgehen soll angesichts des ehrgeizigen Terminprogramms der Novartis AG auch für diese Etappe beibehalten werden.

Die ehemals ca. 150'000 m2 grosse Siedlungsstelle aus der Zeit von 150 bis 80 v. Chr. ist für die frühe Geschichte der Stadt Basel und der Region von ausserordentlich hohem kulturgeschichtlichem Wert. Die archäologische Fundstelle ist von nationaler Bedeutung. Die Rettungsgrabungen ermöglichen wichtige Erkenntnisse zu Fragen über Alltagskultur, Siedlungsstruktur, Hausbau, Nutzungsart der Gebäude, Vorratshaltung, Ernährung, handwerkliche Tätigkeit sowie Wirtschaft und Handel während spätkeltischer Zeit.

Weitere Auskünfte

Guido Lassau
Tel. 061 267 23 55
Kantonsarchäologe
Erziehungsdepartement
(erreichbar am 06. Juli 2004 von 14.00–16.00 Uhr)