Berufsbilder

Berufsspektrum in der Archäologischen Bodenforschung

In einer Kantonsarchäologie arbeiten nicht nur Archäologen. Diese bilden nur eine sehr kleine Gruppe unter vielen Mitarbeitern. Es fallen die verschiedensten Aufgaben an: vom Ausgraben bis zur Buchhaltung, vom Vermessen und Dokumentieren auf den Ausgrabungen bis zur Archivbetreuung, von der sachgemässen Reinigung der Funde bis zur Erschliessung der Depots, von der Baustellenkontrolle bis zur Öffentlichkeitsarbeit. All dies erfordert verschiedenste Kenntnisse und Fähigkeiten.

Verschiedene berufliche Laufbahnen können in die Archäologische Bodenforschung führen. Für einige Tätigkeiten benötigt man ein Studium, für andere dagegen eine geregelte Ausbildung. Es gibt auch spezielle Aufgaben, wofür Interessierte angelernt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, Praktika oder Arbeitseinsätze zu leisten (für Archäologie-Studierende, Ausgrabungspersonal oder Zivildienstleistende).
Die Arbeit ist vielfältig, abwechslungsreich und auf einer Ausgrabung auch manchmal schwierig. Für eine Mitarbeit bei der Archäologischen Bodenforschung sind Flexibilität und ein breit gefächertes Allgemeinwissen gute Grundlagen; ebenso braucht es manchmal Spezialkenntnisse. Die vielen verschiedenen Anforderungen sind nicht nur dank spezieller Berufsausbildungen erfüllbar, das Rüstzeug muss durch Fortbildung ständig erweitert werden.

Archäologen/-innen

Die bei der Archäologischen Bodenforschung tätigen Archäologen/-innen haben ein mehrjähriges Universitätsstudium absolviert. Üblich und sinnvoll ist beispielsweise ein Abschluss in Ur- und Frühgeschichte, Geschichte, Kunstgeschichte und in naturwissenschaftlicher Archäologie. Die Archäologen/-innen betreuen die Ausgrabungen wissenschaftlich und werten diese aus. Zu ihren Aufgaben gehören auch die Inventarisation der Funde, die Publikation der Ausgrabungen und die Öffentlichkeitsarbeit.

Grabungstechniker/-innen

Grabungstechniker/-in ist ein vom Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit anerkannter Beruf. Voraussetzung für diesen Berufsabschluss ist eine abgeschlossene Lehre (vorzugsweise im Bau-, vermessungstechnischen oder graphischen Gewerbe) oder die Matur, sowie vier Jahre Praxis in einem archäologischen Betrieb. Die Grabungstechniker leiten und organisieren die nötigen Arbeitsabläufe «vor Ort» und besorgen die Grabungsinfrastruktur und Dokumentation, die heute zunehmend auf EDV-Basis beruht.

Fotografen/-innen; Zeichner/-innen

Eine Ausbildung bzw. Lehre in den Bereichen von Fotografie, Graphik, Zeichnen (z.B. Bau- oder wissenschaftliches Zeichnen) schafft das nötige Fachwissen, um die vielfältigen Dokumentations- und Abbildungsbedürfnisse bei Ausgrabungen, im Publikationswesen und bei der Vermittlung zu erfüllen.

Angelernte Berufe

Die Ausgrabungsarbeiter kommen meist aus handwerklichen Berufen (insbesondere Bauberufen). Sie kennen die Anforderungen bei einer Ausgrabung, welche denen auf einer Baustelle ähnlich sind. Ein in Archäologie erfahrener Bauarbeiter kann oft ein viel besserer Ausgräber als ein Archäologie-Studienanfänger sein.
Nicht jede Ausgrabung wird durch ein Team von spezialisierten Leuten ausgeführt. Gerade auf kleinen Grabungen müssen alle im Prinzip alles machen, und damit auch alle die notwendigen Grundkenntnisse besitzen.

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