Die spätrömische Besiedlung des Münsterhügels

Um ca. 280 n. Chr. wurde der Münsterhügel mit einer Befestigungsmauer umwehrt. Im Schutz der Mauer entwickelte sich ein stadtartiges Zentrum: Beidseits einer zentralen Strasse gruppierten sich Bauten aus Stein sowie einfache Holz- und Fachwerkgebäude. Ausser privaten Wohnhäusern wurden auch repräsentative öffentliche Gebäude nachgewiesen.

Zwei Auswertungsprojekte beschäftigen sich zurzeit mit den spätrömischen Siedlungsresten vom Münsterhügel, die bei jüngeren und älteren Ausgrabungen entlang der Augustinergasse zum Vorschein kamen.

Ausgehend von einer Grabung, die in den Jahren 2008 und 2009 im Innenhof des Museums der Kulturen stattgefunden hat, widmet sich die eine Auswertungsarbeit der spätrömischen Überbauung westlich der Augustinergasse. Im Rahmen des andern Projekts soll dem Verlauf der zentralen Strasse in spätrömischer Zeit und der östlich daran anschliessenden Überbauung nachgegangen werden. Im Mittelpunkt beider Projekte steht die Frage nach der Organisationsform der spätantiken Stadt und deren Kontinuität über das 4. Jahrhundert hinaus, d.h. der Übergang ins Frühmittelalter.

Weitere petrographische und Mörtel-Untersuchungen an der spätantiken Befestigungsmauer versprechen zudem Aufschlüsse zur Bebauungsgeschichte des ganzen Münsterhügels.

Die laufenden Untersuchungen ergänzen die Erkenntnisse aus einer jüngst abgeschlossenen Dissertation, die sich mit dem Martinskirchsporn in spätantiker Zeit beschäftigte.

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