Jahresauswertung des Angebotes «DIBS - Drogeninfo Basel»

Im Jahr 2023 hatte die Beratungsstelle «DIBS – Drogeninfo Basel» an 40 Abenden geöffnet. Es wurden 358 Besuchende verzeichnet und 410 Proben analysiert. In 52 untersuchten Proben wurden zu hohe Wirkstoffanteile, Falschdeklarationen oder gesundheitsgefährdende, zusätzliche Inhaltsstoffe festgestellt. In diesen Fällen erfolgen Warnungen oder Informationen. Das Angebot trägt wesentlich dazu bei, die Risiken bei Konsum von psychoaktiven Substanzen zu verringern.

Seit März 2023 ist die DIBS (Drogeninfo Basel) wöchentlich (zuvor zweiwöchentlich) geöffnet und bietet mit dem ambulanten Drug Checking die Möglichkeit, die Inhaltsstoffe der abgegebenen Substanzen zu analysieren und Besuchende über Konsumrisiken zu informieren. Auch im Jahr 2023 wurde das Angebot gut genutzt. So nahmen an 40 Abenden 358 Besucherinnen und Besucher das Angebot in Anspruch. Durchschnittlich 9 Besuchende gaben pro Woche 10 Proben zur Analyse ab. Unter den Besuchenden waren mit 273 deutlich mehr Männer vertreten. Der Altersdurchschnitt lag bei 35 Jahren (Altersspanne: 16 bis 66 Jahre). Bei 48 Prozent handelt es sich um einen Erstkontakt, bei 52 Prozent um Personen, welche das Angebot bereits früher in Anspruch genommen haben.

Die grosse Mehrheit der Besuchenden hat einen Wohnsitz im Kanton Basel-Stadt angegeben (66 Prozent), gefolgt vom Kanton Basel- Landschaft (32 Prozent).

Die meisten Kokainproben waren ohne aktive Streckmittel  

Insgesamt wurden im Berichtsjahr 410 Proben analysiert. Am häufigsten wurden Kokainproben (97) abgegeben, gefolgt von MDMA (78), LSD (56), Amphetamin (55) und Unbekannt/Anderes wie Meskalin, Pilze oder Vertreter der neuen psychoaktiven Substanzen (50). Bei 88 (92 Prozent) der Kokainproben handelte es sich um Kokain ohne pharmakologisch aktive Streckmittel. Dieser Anteil war deutlich grösser im Vergleich zu den Analyseergebnissen aus den ersten vier Jahren der DIBS, in denen in über 25 Prozent der Kokainproben pharmakologisch aktive Streckmittel nachgewiesen werden konnten. Die am häufigsten festgestellten Streckmittel waren das Entwurmungsmittel Levamisol, das Schmerzmittel Phenacetin oder beide in Kombination. Die analysierten MDMA-Tabletten enthalten wie in den Vorjahren sehr häufig zu hohe Wirkstoffanteile (14 von 19 MDMA-Tabletten).

Jede 8. Probe hatte eine Warnung zur Folge

Bei zu hohem Wirkstoffanteil, gefährlicher Beimischung von Streckmitteln, unbekannten Substanzen oder Falschdeklarationen werden jeweils Substanzwarnungen herausgegeben. Neben der persönlichen Adressierung der Substanzwarnungen an die Drug-Checking-Besuchenden wurden letztes Jahr insgesamt 52 Warnungen oder Informationen erstellt und im Internet veröffentlicht (https://de.saferdancebasel.ch/warnungen).

Rückgang bei synthetischen Cannabinoiden

Seit 2020 werden Cannabisproben beim Drug Checking entgegengenommen, wenn der Verdacht auf Beimischung von synthetischen Cannabinoiden besteht. Für die Konsumierenden sind damit grosse Gesundheitsrisiken und ungewollte Wirkungen verbunden. In den Jahren 2020 und 2021 wurden in 69 Prozent (20 von 29 Proben) bzw. 39 Prozent (28 von 72 Proben) der Proben synthetische Cannabinoide sicher nachgewiesen. Im Jahr 2022 war dies für keine von 33 Proben der Fall und im Berichtsjahr 2023 lediglich für eine von 36 Proben. Inwieweit es sich um eine Kehrtwende handelt, wird sich noch abzeichnen.

Hinweise:

Drug Checking, Information und Beratung

Die Drogeninfo Basel (DIBS) ist jeden Montag ab 18.00 Uhr in den Räumlichkeiten der Stiftung Suchthilfe Region Basel (SRB) an der Mülhauserstrasse 111 in Basel geöffnet. Termine sind nur nach Voranmeldung möglich. Die SRB führt bei einer Substanzabgabe obligatorische Informations- und Beratungsgespräche durch. Bei Bedarf bietet sie eine weiterführende Beratung an oder vermittelt Behandlungsangebote. Eine Beratung ist auch unabhängig von einer Substanzabgabe möglich.

Die DIBS wird seit Juli 2019 durch die Suchthilfe Region Basel im Auftrag der Abteilung Sucht und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Rechtsmedizin angeboten. Seit 2023 beteiligt sich auch der Kanton Basel-Landschaft an der Finanzierung.

Informationen und Anmeldung: Drug Checking (saferdancebasel.ch)

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