Ausstellung «Affenschande! Leben und Sterben eines spätmittelalterlichen Schosstieres» ist eröffnet

Bei Ausgrabungen am St. Alban-Graben anlässlich des Baus des Parkhauses beim Kunstmuseum entdeckten Archäologen 2020 in einem spätmittelalterlichen Latrinenturm das Skelett eines Affen. Der Fund ist europaweit eine Seltenheit. Das Historische Museum Basel zeigt in Kooperation mit der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt in einer kleinen Ausstellung, was die bisherigen Untersuchungen zutage gebracht haben.

Skelettvergleiche legen nahe, dass es sich beim Tier um einen Makaken handelt. Über das Küchengeschirr, das zusammen mit dem Kadaver in der Latrine entsorgt wurde, lässt sich der Tod des Affen in die Zeit um 1350–1400 datieren. Verheilte Knochenbrüche und Spuren von Entzündungen zeugen von einer wenig artgerechten Tierhaltung. Das Thema ist sehr aktuell, wie die kommende Abstimmung «Grundrechte für Primaten» vom 13. Februar im Kanton Basel-Stadt zeigt. In der kleinen Präsentation sind nicht nur das Skelett des Affen und weitere Fundgegenstände zu sehen, sondern Bildmaterial und Schriftquellen beleuchten auch das kulturelle und soziale Umfeld, in dem der Affe als exotisches Schosstier sein Leben fristete

  • Führungen durch die Ausstellung «Affenschande!» in der Barfüsserkirche am: 30.1., 9.2., 18.5., am Sonntag, 3. April, findet eine Familienführung statt. Weitere Angaben unter: hmb.ch
  • Die Archäologische Bodenforschung präsentiert in einer Plakatausstellung vom 21.1.–3.2.2022 auf dem Barfüsserplatz die Ergebnisse der Ausgrabungen im Kunstmuseum-Parkhaus.
  • An der Museumsnacht vom 20. Mai werden in der Barfüsserkirche regelmässig Kurzführungen zum Affenskelett angeboten.

BARFÜSSERKIRCHE
Foyervitrine
21.01.–22.05.2022

Für weitere Informationen:
Andreas Mante, Leiter Kommunikation Historisches Museum Basel, andreas.mante@bs.ch, Tel. +41 61 205 86 00.

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